Besonders in Zeiten der Corona-Pandemie haben die Online-Services der Stadtbibliotheken stark an Bedeutung gewonnen. Die Stadtbibliothek Rheine hat mit E-Payment und der Möglichkeit der Online-Anmeldung gerade auch in der Krise viele Leser glücklich gemacht. Wir haben die Leiterin Elsbeth Wigger dazu befragt.
Hallo Frau Wigger, vielen Dank für die Bereitschaft uns einige Fragen zu ihrem neuen Online-Angebot zu beantworten. Damit wir uns ein besseres Bild von Ihrer Bibliothek machen können. Haben Sie ein paar Zahlen für uns? Wie viele Benutzer, Medien und Ausleihen hat Ihre Bibliothek?
„Wir haben aktuell 11.313 Nutzer, 131.000 Medien und rund 386.000 Ausleihen - analog und digital - pro Jahr.“
Und seit wann bieten Sie Ihren Kunden die Möglichkeit online zu bezahlen?
„Seit 16. März 2020.“
Was hat Sie dazu bewogen Ihren Kunden eine Online-Bezahl-Möglichkeit anzubieten?
„Der wichtigste Grund war für uns, dass wir einen guten, zeitgemäßen Kundenservice bieten wollen. Die Stadtbibliothek Rheine hat viele digitale Angebote. Diese sind aber nur bei bezahlter Jahresgebühr für die Kunden nutzbar. Auch Serviceangebote, wie Verlängerung und Vorbestellung von Medien, sind nur mit „schuldenfreiem“ Bibliothekskonto möglich. Daher war es - auch schon vor Corona - ein großer Kundenwunsch jederzeit und von überall, die offenen Gebühren digital begleichen zu können und eben sofort wieder Zugang zu den digitalen Möglichkeiten zu bekommen.“
Welche Rolle spielte Corona bzw. die Pandemiebeschränkungen
dabei?
„Unsere Stadtkasse modernisiert schon seit Sommer 2019 alle Zahlungsverkehre der Stadt. Die Stadtbibliothek war zum Testen der Onlinebezahlfunktion als Pilotanwenderin eine gefragte Partnerin. Und das war für uns auch ein wirklich anspruchsvoller Weg. Die Corona-Krise gab hier dann aber den letzten Push. Damit wurden die letzten offenen Punkte dann letztlich schnell gelöst, so dass wir Mitte März die Bezahlfunktion freischalten konnten.“
Neben Online-Bezahlen bieten Sie ja auch eine einfache Online-Anmeldung an? Würden sie diese kurz beschreiben?
„Ja. Man kann (schon lange) den Anmeldebogen von unserer Homepage runterladen und zuhause in Ruhe ausfüllen. Während der Corona-Schließung haben wir ausgefüllte Anmeldebögen per Mail oder Brief angenommen und ein neues Bibliothekskonto erstellt. Dem Nutzer wurde die entsprechende Gebühr ins Konto gesetzt und Zugangsdaten für das Konto übermittelt. Nach Bezahlung (Online/Überweisung) der Gebühr konnte der Leser die digitalen Dienste nutzen. Nach der Schließzeit kann der Neukunde gegen Vorlage des Personalausweises seinen Bibliotheksausweis bei uns abholen. Für die Zukunft sind wir sehr an effizienten Lösungen für die Online-Anmeldung interessiert.“
Wie wichtig sind diese Online-Services für Ihre Bibliothek / für Öffentliche Bibliotheken heute?
„Sehr wichtig. Online-Services und digitales Payment sind heute längst in allen Bereichen selbstverständlich. Das sollte natürlich auch für Bibliotheken gelten.“
Wie wurden die neuen Online-Services von den Kunden/Benutzern 
angenommen?
„Wir haben sehr gute Erfahrungen mit dem Online-Bezahlen gemacht. Gerade, weil das Benutzerkonto sofort freigeschaltet wird, haben viele Leser den Service genutzt. Wir haben dieses neue Angebot aktiv auf unserem Blog, unserer Homepage und in der Presse beworben. So sind die Leser auch schnell auf die neuen Möglichkeiten aufmerksam geworden.“
Wie zufrieden waren Sie hier mit der Zusammenarbeit mit OCLC?
„Die Zusammenarbeit mit OCLC war unkompliziert und die Einrichtung war softwareseitig relativ einfach. Anspruchsvoll ist es, die Kommunikation zwischen den Partnern (Stadtkasse, E-Payment-Anbieter, Softwareanbieter, ...) zu managen. Wir empfehlen dafür ausreichend Zeit einzuplanen und sich bereits im Vorfeld intensiv mit der Stadtkasse abzusprechen. Das ist hier sehr wichtig.“
Herzlichen Dank für das Interview. Wir wünschen Ihnen und Ihren Kolleginnen und Kollegen der Stadtbibliothek Rheine weiterhin viel Erfolg. Und vor allem, bleiben Sie gesund 😊
(Interview vom Juni 2020, Bildquelle: Stadtbibliothek Rheine)
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